RUSSLAND IN DER GESCHICHTE


Bildbeschriftung

 

Unter anderem: 

1.Russland im 2.Weltkrieg. 

2. Eine Russin als Wohltäterin in Weimar. 

3. Splitter

 

1.RUSSLAND im 2.WELTKRIEG

DAS BITTERE AM TAG DER FREUDE

Am 8.Mai, dem Jahrestag der bedingungungslosen Kapitulation Deutschlands 1945 legte Putin einen Kranz am Grab des unbekannten Soldaten an der Kremlmauer nieder. Vor der Kranzniederlegung fand der nicht weniger rituelle Händedruck zwischen dem Präsidenten und der eingeladenen Kriegsveteranen.

Von denen, die nicht eingeladenen wurden, müssen wohl die meisten an diesem ihre Kopeken zusammenzählen, wenn sie sich eine Flasche Wodka leisten wollen. Zwar kriegen die Kriegsveteranen eine aufgestockte Rente, aber auch sie ist, gemessen an Renten in Deutschland, kläglich.

Utro.ru erinnert an die früher geheimgehaltenen Tatsachen. Nach dem Krieg wurde etwa 1,5 Millionen sowjetischer Kriegsgefangener, kaum aus den deutschen kz-ähnlichen Kriegsgefangenenlagern befreit, wieder in KZ-s gesteckt. Diesmal in die von Stalin. Der generöse Vater aller Werktätigen, der den Krieg so gut managte, dass ein beträchtlicher Teil der Roten Armee gefangengenommen wurde, hielt die Kriegsgefangenen für Vaterlandsverätter. Einschliesslich der eigene Sohn, Jakow, der sich in einem deutschen Lager, vom Vater Stalin (wie Millionen seiner Schicksalsgenossen) verraten, das Leben nahm.

Da kaum was anderes von den Russen, durch den grossen Terror 1934-1938 in der Heimat gewitzt, erwartet wurde, zogen 180.000 der aus der deutschen Kriegsgefangenschaft befreiter Rotarmisten es vor, im Westen zu bleiben. Ein Teil wurde aber von den Westallierten aufgegriffen und in die Sowjetunion deportiert. Denen erging es erst recht schlimm.

Und trotzdem...

8.5.01.

Das Kalenderblatt erinnert uns am 8. Mai an das Datum, an dem 1945 der grausamste Krieg in der Menschheitsgeschichte in Europa zu Ende ging. Und zwar mit der bedingungslosen Kapitulation jenes Staates, der ihn ausgelöst hat: des nationalsozialistischen Deutschlands. Die geschichtsbewusste matrjoschka meint:

56 Jahre später, im ersten Jahr des neuen Jahrhunderts- und Jahrtausends, stellt man rückblickend fest, dass nur eine Grossmacht jener Staatenkoalition, vor der das nationalsozialistische Deutschland bedingungslos kapitulieren musste, jetzt als wahrer Sieger in Betracht kommt. Die Grossmacht, die in dem Krieg die wenigsten Opfer brachte. Die Vereinigten Staaten von Amerika.

Alle anderen, einschliesslich Deutschland, waren insofern auch Gewinner des Krieges, dass sie dem Joch des Nationalsozialismus entrinnen konnten. Dennoch sind sie jetzt, obwohl oder vielleicht weil sie im Krieg die meisten Opfer hinnehmen mussten, in die zweite Auswahl der, wie man jetzt sagt, globalen Spieler abgesunken. Ihnen allen droht nun die amerikanische Vorherrschaft. Insbesondere Russland, dem Kernland der Sowjetunion, das in den Kriegsjahren 1941-1945 das meiste für den Sieg über den Aggressor geleistet hat.

Deutschen Äusserungen zum Geschehen ist manchmal und mehr oder weniger unverhohlen eine Schadenfreude darüber anzumerken, dass sich Russland und Deutschland nun in einem etwa umgekehrten Verhältnis als 1945 befinden. Deutschland steht im Zenit seiner Nachkriegsentwicklung, Russland liegt fast am Boden. Weil es der Verlierer des Kalten Krieges ist. Eines Krieges, der nach 1945 einsetzte und zu dessen Gewinnern Deutschland gehört.

Ist die Schadenfreude darüber berechtigt? Kaum. Vieles deutet daraufhin, dass auch der Kalte Krieg letztendlich derselben einzigen Macht nutzte. Den Vereinigten Staaten von Amerika. Er verfestigte ihre Dominanz auf dem alten Kontinent und in der ganzen Welt.

Jetzt sind die USA dabei, diese weiter auszubauen. Mit dem Projekt einer Raketenabwehr, die ihnen eine beispiellose militärische Handlungsfreiheit bescheren würde. Mit einer politischen und wirtschaftlichen Weltoffensive unter dem Markenzeichen Globalisierung.

Einiges deutet daraufhin, dass die Gefahr in Deutschland, im Euroland überhuapt, erkannt wird. Die EU- Staaten rücken zusammen. Wie die offiziell vorgegebenen Gründe auch lauten, sie wollen sich wehren. Von ihrer Souveränität das retten, was noch zu retten ist.

Ein lobenswertes, aber nicht unbedingt sicheres Unterfangen. Weil die USA das europäische Zusammenrücken mit wachen und misstrauischen Augen verfolgen und mit einer Politik beantworten, die ihre eigenen Interessen in Europa absichert. Die amerikanische Beherrschung der europäischen Politik und Wirtschaft darf nicht angetastet werden. Und wenn es opportun erscheint, greifen die USA massiv ins Geschehen auf dem alten Kontinent ein, um dies zu verhindern. Der Krieg auf dem Balkan von 1999, der Europa langfristig belastete und seiner Einigung entgegenwirkte, zeigt es.

Dazu kommt, dass die wirkliche Osterweiterung des Eurolandes verhindert wird. Eine, die keine neuen Gräben auf dem Kontinent zieht, sondern seine riesigen Ressourcen zusammenführt. Deutschland würde davon in einem besonderen Masse profitieren. Doch das entspricht nicht dem USA-Kalkül.

Deswegen wird über eine Einbindung Russlands in Europa zwar viel geredet, aber wenig getan. Es werden Zweifel an der Fähigkeit Russlands vorgebracht, die europäischen Wertevorstellungen zu übernehmen, um die Zögerlichkeit zu rechtfertigen. Als wäre das Land, das die europäische Zivilisation mitprägte, von einem anderen Stern. Und als würde seine Isolierung es für die europäischen Werte empfänglicher machen.

So erscheint die Bilanz der historischen Entwicklung Europas nach dem 8. beziehungsweise 9. Mai 1945 in einem doppelten Licht. Einerseits erlöste der Sieg über den Aggressor den alten Kontinent von der Gefahr des Rückfalls in die Barbarei. Andererseits aber wurde er von den Siegern missbraucht. Zweifelsohne auch von der Sowjetunion, die die begangenen Sünden, vor allem den anderen Staaten Ost-und Mitteleuropas gegenüber, letztendlich mit dem Zerfall büssen musste.

Das ist inzwischen Geschichte geworden. Die Gegenwart wird von einem anderen Missbrauch belastet, der fortdauert. Von dem Missbrauch durch die einzig gebliebene Weltmacht, die Vereinigten Staaten von Amerika.

 

SCHRECKENSSTATISTIK (DANACH ZWEI EMAIL ZUM THEMA)

von der Runetzeitung Polit ru.nach deutschen Erhebungen zusammengestellt, berichtet sie darüber, wie viele Sowjetbürger infolge des Krieges 1941-1945 unfreiwillig ins Reich Hitlers kamen und wie viele für immer blieben. Als Leichen.

Zuerstmal waren es Kriegsgefangene. Nach verschiedenen Quellen erreichte ihre Zahl zwischen 5,6 und 5,1 Millionen. Davon starben in deutschen Kriegsgefangenenlagern ca. zwei Millionen (19 Tausend weniger). Die Todesursache waren Hunger, unerträgliche Arbeitsbelastung und Epidemien.

473 000 Kriegsgefangene wurden hingerichtet. Es reichte nämlich auch das geringste Vergehen, um durch Henkerhand zu sterben.

Unterwegs in die Lager liessen 768 000 ihr Leben.

Insgesamt überlebten 57 bis 60 Prozent die deutsche Kriegsgefangenschaft nicht.

Weniger tragisch war das Schicksal der Ostarbeiter, also der Arbeitssklaven, die aus den von der deutschen Wehrmacht besetzten Gebieten der Sowjetunion nach Deutschland gebracht wurden. Ihre Zahl wird mit ca. fünf Millionen angegeben (21 000 weniger).

In dieser Sparte war die Sterberate nicht so hoch. Etwa "nur" jeder zehnte , bzw. jede zehnte blieb in deutscher Erde. Wobei die genaue Erfassung schwer möglich ist, da eine präzise Statistik fehlt.

Allerdings gibt es noch etwa 700 000 kriegsverbrachte Sowjetbürger in Deutschland, die aus eigenen Stücken nicht in die Heimat zurückkehrten.Sie fürchteten sich , für eine freiwillige Zusammenarbeit mit den Deutschen belangt zu werden. Die meisten aber trauten der Sowjetmacht nicht über den Weg. Da auch ein erzwungener Aufenthalt in Deutschland, erst recht in deutscher Gefangenschaft, in der stalinistische