In eigener Sache
WIE
DIE MATRJOSCHKA- GEMEINSCHAFT GESPALTEN
WURDE.
Und
zwar von
Sie
behauptete, ihr Werkzeug sei eine Hightechwaffe der neuen Generation. Darauf
pochend, regte sie die totale Entwaffnung anderer Holzpuppen an. Wenn ich alleine im Besitz der
modernen Instrumente der Gewaltanwendung bin, erklärte sie, ist der Frieden in
unserem Holzpuppenuniversum sicher. Oder
will hier jemand sagen, fragte sie mit dem Besen fuchtelnd,
ich denke an etwas anderes als das
allgemeine Wohl, Frieden und Freiheit?
Die
anderen Holzpuppen gaben zum Protokoll, sie hätten nichts abzurüsten, da sie
keine Waffen besitzen.
Die
forderte Inspektionen. Und Kooperation.
In
dem Augenblick meldete sich
.
Unter dem Hinweis auf seine nicht verifizierte, jedenfalls aber nicht mehr
aktuelle Freundschaft mit dem Nato Generalsekretär Lord R. wollte er der Chefinspektor werden. Mit umfassenden Rechten. Einschließlich das Recht
zur Leibesvisitation.
Das
rief Widerspruch hervor. Iwan Matrjoschkin, Esq., der berühmt- berüchtigte Säufer
und gelegentliche Hurer sei der Letzte, den sie an sich
heran lassen wollen, erklärten die in
Beweisnot geratenen Holzpuppen.
Inzwischen
ging I.Matrjoschkin daran, ihre Räume abzusuchen. Er fand
nichts. Die erachtete es aber als ein Indiz dafür, dass die verdächtigten Holzpuppen doch
verbotene Waffen haben. Sonst, argumentierte sie , bräuchten sie diese
nicht zu verstecken. Sonst hätte der tüchtige Chefinspekteur die Waffen
gefunden.
Welche
Waffen sollen wir denn versteckt haben, fragten die Verdächtigten. Ein Besen
ist schwer zu verstecken.
Dann
habt ihr einen веник versteckt, sagte
mit
unmissverständlicher Drohgebärde.
Hier
muss man einflechten, was ein веник
ist. Es ist nämlich ein in Russland verbreiteter Zwitter zwischen einem
Stielbesen und einer Bürste, das wie ein Stielbesen zum Fegen gebraucht wird,
aber nicht so aufwendig konstruiert ist. Als eine Waffe (meistens von Frauen
gegen aufdringliche Männer) eingesetzt, tötet ein
веник
nicht, da ihm die harten Komponenten, wie diese eben ein Stielbesen hat, fehlen.
Eine rein defensive Waffe also.
Als
Iwan Matrjoschkin, Esq., das Wort
веник
vernahm, geriet er in Rage.
Er forderte einen Präventivschlag
gegen jene Holzpuppen, die in Verdacht gerieten, die веники
zu verstecken.
Die
Situation geriet außer Kontrolle. Jetzt soll sie auf die Tagesordnung des
UNO-Sicherheitsrates. Die bedrohten Puppen vertrauen auf den gesunden
Menschenverstand und
Gerechtigkeitssinn einiger ständiger Mitglieder wie
Russland, Deutschland, Frankreich und China.
15.2.03
EIN
SKANDAL IN DER MATRJOSCHKA-PRESSE-HOLDUNG. EIN WAHRER BERICHT. OHNE ANSEHEN DER
PERSONEN.
Wie
aus der Presse bekannt, weilt die Frau Gemahlin des russischen Präsidenten,
Ljudmila Putina, in Berlin. Dankenswerterweise machte die deutsche Regierung
alles, um dem hohen Besuch einen entsprechenden Rahmen zu verleihen. Allerlei
wichtige Treffen wurden arrangiert. Darunter selbstverständlich mit der Presse.
In der Matrjoschka- Presse- Holding wurde der Beschluss gefasst, die Gelegenheit, Frau Putina die gebührende Würdigung angedeihen zu lassen, wahrzunehmen. Im Rat der Göttinnen, wie die Konferenz der Holzpuppen etwas übertrieben genannt wird, ging es lange hin und her, wer sich Frau Ljudmila persönlich nähern darf. Schließlich kamen die Puppen darin überein, Iwan Matrjoschkin, Esq., damit zu betrauen. Ein Mann in den besten Jahren, ein schöner Mann. Außerdem behauptet er, vom Herrn Gemahl im Kreml höchstpersönlich empfangen worden zu sein (unbestätigt). Und last not least fähig, flott zu schreiben. Keine schlechte Wahl, dachten die Holzpuppen.
Iwan Matrjoschkin, Esq., akzeptierte den Auftrag. Allerdings unter einer Bedingung, die er auch früher bei ähnlichen Gelegenheiten stellte. Sie wissen schon: er wollte einen kleinen Vorschuss.
„Iwan,
-versuchte ihm ins
Gewissen zu reden. Das Geld in Deiner Tasche führt Dich nur in Versuchung.
Vergiss nicht, in Putins Familie
wird nur Cola getrunken. Spirituosengeruch ekelt Frau Ljudmila. Und da du noch
den billigsten Fusel bevorzugst...
Daraufhin hat Iwan Matrjoschkin, Esq., einen in unseren Kreisen üblichen Eid geschworen. Sollen mich die Holzwürmer zerfressen, wenn ich auch ein Bierchen runterkippe, bevor ich den Ehrenauftrag erfülle.
Geschworen und wie immer gebrochen. Als das erste von vielen anderen Treffen mit Frau Putina stattfand, kam er nicht durch die strenge Sicherheitskontrolle. Sein unsicherer, aufgeregter Auftritt fiel den wachsamen Offizieren auf. Sein wirres Gerede über den NATO- Generalsekretär, Lord Robertson, und andere hochkarätige Personen der internationalen Politik, mit denen er angeblich verkehrt, machte die Sache nur schlimmer. Er wurde angewiesen, zu verschwinden, bevor er abgeführt wird.
Als er
wie ein begossener Pudel in der Konzernzentrale antanzte, bat ihn die
diensthabende ,
sie anzuhauchen. Er folgte der Aufforderung.
fiel beinahe um. Am nächsten Morgen hatte sie starke Kopfschmerzen.
Was blieb unserem Team, als an Frau Ljudmila Putina die folgende Grußbotschaft zu richten:
Liebe Frau Putina, ohne Sie mit der Frage langweilen zu wollen, warum wir bei Ihrem Treffen mit der Presse nicht präsent waren, was Sie vermutlich tief bedauern, möchten wir Ihnen versichern, dass wir Sie zutiefst achten. Sie haben ein Amt zu walten, das, obwohl ehrenvoll, in Russland nicht immer ungefährlich oder mindestens leicht auszuüben war. Blicken wir in die Geschichte zurück. Nicht erst zu Zeiten Iwans des Schrecklichen liefen die Ehefrauen der ersten Personen des russischen Staates Gefahr, von ihren Männern verstoßen oder sogar umgebracht zu werden. So hat der sowjetische Diktator Stalin (auf dessen posthume Gesundheit ihr Herr Gemahl beim letzten Empfang im Kreml, dem Hören- Sagen, nach einen Trinkspruch darbot) seine Frau Nadeshda umgebracht. Auch andere gleichrangige Kreml- Ehefrauen wurden, wenn nicht umgebracht, dann schikaniert, hinter Schloss und Riegel gehalten u.s.w. Das heißt natürlich nicht, dass auch Ihnen die Gefahren drohen. Gott sei Dank, sind die Zeiten anders geworden. Jetzt erregt die Ehefrau eines ersten Mannes, auch wenn sie sich in die Öffentlichkeit wagt, keinen Ärger. Insbesondere, wenn sie so selbstbewusst, aber auch bescheiden, jedenfalls charmant auftritt, wie Sie, hochgeehrte Frau Putina.
Wir, Frauen von der Matrjoschka- Presse- Holding, tief betrübt, dass es sich als unmöglich erwies, unserem Publikum ihr aktuelles Bild zu vermitteln, hoffen nichtsdestoweniger auf Ihr Wohlwollen. Ihre Güte, Ihr Familiensinn, Ihre Fürsorge für den Gemahl, aber auch Ihre Tierliebe sind uns Leitsterne.
Wir wünschen Ihnen schöne Tage in Berlin in der Gesellschaft von Frau Schröder- Köpf, die wir auch zutiefst verehren.
Die
Holzpuppen.
P.S. Könnten Sie, Ljudmila, bei Ihrem Mann bei Gelegenheit nachfragen, ob ein gewisser Iwan Matrjoschkin, Esq., in Eisen geschlagen, nach Sibirien abtransportiert werden kann?
16.05.02
ZOFF IM MATRJOSCKA-TEAM
Hier
wird darüber berichtet, wie sich die Holzpuppen in die Haare geraten sind.
Nicht alle. Eigentlich nur zwei. Die
und er
-Iwan Matrjoschkin, Esq.
Anlass gab seine, Iwan
Matrjoschkins, resignierte Betrachtung zu Ostern
d.J. (siehe letzte Puppe links oben). Als er mit
leerem Flachmann in der Hosentasche vom Osterspaziergang zurückkam und sich in
höchst friedlicher Stimmung
nach einer weiteren frommen Tat umsah, fuhr die gehässige Puppe mit dem
Besen ihn heftig an. Weil er in seiner Betrachtung gegen die Wiederbewaffnung
Russlands auftrat. Das sei ein Verrat an Russland. Er wäre die gekaufte Kreatur
des Weltimperialismus.
Da sich Matrjoschkin noch im süßen Rausch befand, nahm er die ungeheure Beschuldigung gelassen auf. Er sagte, gern hätte er sich dem Weltimperialismus verkauft, erhielt aber noch kein Kaufangebot. Und wenn die gehässige Puppe ihm eins verschafft, kriegt sie von ihm eine gute Provision.
Das beruhigte die Puppe seltsamerweise nicht. Sie wollte den Esquire tätlich angreifen, besann sich im letzten Moment darauf, dass Gewaltlosigkeit im matrtjoschka-team oberstes Gebot ist. So drohte sie Iwan nur ein Gerichtsverfahren an.
Jetzt geriet er in Rage. „Ein Gerichtsverfahren? – schrie er. – Vielleicht sogar ein öffentlicher Prozess? Wie 1937, was? Du, verdammte Stalinistin.“
Das Geschrei unterbrach die geordneten Arbeitsabläufe im matrjoschka- Konzern. Die Puppen forderten die Streitparteien auf, ihre Standpunkte darzulegen. Matrjoschkin ließ sich nicht zwei Mal bitten. Er führte aus, der Begriff der Sicherheit hätte sich gewandelt. Jetzt ist nicht derjenige sicher, der stärkere Bataillone hat, sondern derjenige, der keine hat. So gesehen ist Russland das sicherste Land in der Welt. Alles, was es hat, gibt es auch so her. Ohne zuvor einen Krieg verlieren zu müssen.
Zum Beispiel Erdöl und Erdgas. Es ist statistisch bewiesen, dass die User der russischen Naturschätze an deren Übernahme gar nicht profitieren würden. Im Gegenteil, nur verlieren. Die Arbeitskraft, die Erdöl und Erdgas fördert und für den Transport sorgt, ist nirgendwo so unterbezahlt wie in Russland. Hätten die berüchtigten „sieben Schwestern“, also die Energiekonzerne des Westens, die russischen Erdöl- und Erdgasvorkommen eingeheimst, würden sie jetzt keine schwarzen Zahlen schreiben. Eher schon miese machen.
Dasselbe lässt sich über russische Erze und andere Vorkommen sagen. Was der Westen braucht, kriegt er viel günstiger, wenn alles weiter läuft, wie es läuft. Ohne Krieg. Somit ist der billige Ausverkauf der russischen Naturschätze die beste Friedenssicherung Russlands.
Zwar erhalten die russischen Wirtschaftsbosse, die alles, was Russland hat, dem Ausland liefern, ihren Anteil. Sie horten Milliarden USD. Oder Euro, wenn sie europafreundlich sind. Aber die Oligarchen sind modern, aufgeklärt, vorurteilslos. Sie verstecken ihr Geld nicht unter dem Kopfkissen. Sie schicken es in die Schweiz. Sie lassen es dort arbeiten, wo es das Meiste bringt. Also, nicht in Russland. Früher musste man das Geld mit Waffengewalt erpressen. Heute wird es bereitwillig abgeliefert. Gegen gute Zinsen.
Das meinte ich, erläuterte Iwan Matrjoschkin, Esq., den versammelten Puppen, als ich die Bombenherstellung in Russland als überflüssig bezeichnete. Unter den geschilderten Umständen will keiner Russland an den Pelz. Es hat nichts zu verlieren. Ergo haben die anderen nichts zu gewinnen, wenn sie Russland angreifen. Sie tun es auch nicht.
Die Russen können ruhig schlafen. Und wenn sie aufwachen, dürfen sie sich an die Hände fassen und im Chor ihr Lieblingslied singen. „Pustj wsegda budet solnze, pustj wsegda budet mama. Pust wsegda budu ja“. Was heißt: soll immer die Sonne scheinen, soll immer die Mama da sein. Und ich auch“. Ein wahres Friedenslied. Ein wahres Osternlied.
Seine Ausführungen, denen die anderen Puppen schweigend lauschten, beendete Iwan Matrjoschkin mit einem dreifachen hipp, hipp Hurra zu Ehren der russischen Spitzenpolitiker, die Russland so weit gebracht haben, dass es zum ersten Mal in seiner Geschichte nichts zu befürchten hat. Namentlich nannte er Michail Gorbatschow und Boris Jelzin. Auch wenn sie sich nicht leiden können, besorgten sie dasselbe Geschäft. Somit gebühre ihnen unser Dank.
Und
Wladimir Putin?- fragte hier
und lachte wie immer dumm.
Iwan Matrjoschkin, Esq., der behauptet, ohne dies übrigens belegen zu können, mit dem russischen Präsidenten ein vertrauliches Gespräch im Kreml geführt zu haben, kicherte auch. Dummheit steckt eben an.
Auch andere Puppen lächelten. Bis auf die mit dem Besen. Sie spuckte nach russischer Art vor sich aus und fegte die Spucke mit ihrem Instrument in die Nähe des Esquires. Die kulturlose Geste wurde einhellig verurteilt. Dagegen wurde Iwan Matrjoschkin, Esq., für sein einfallsreiches Sicherheitskonzept mit 5 Euro aus der Konzernkasse belohnt. Schnurstracks ging er in seine Stammkneipe.
Im
Matrjoschka- Medienkonzern fand eine Krisensitzung statt. Dem Vorstand
wurde ein Bericht über die Lage
einiger anderer großer Medienunternehmen
erstattet. Darunter der pleitereife Leo Kirch- Konzern (Deutschland), die
zerschlagenen Medienimperien von Beresowski und Gussinski (Russland), das von
millionenstarken Protestmanifestationen bedrohte Medienreich von Berlusconi
(Italien). Der berichterstattende
Iwan Matrjoschkin, Esq., grinste, als er die missliche Lage der Medienmogule
schilderte. „Warum grinst Du, Iwan“ – fragte ..., die die Sitzung leitete. – „Die in Bedrängnis geratene
Kollegen verdienen eher unser Mitgefühl als Spott und Schadenfreude. Schließlich
sitzen wir, Großunternehmer der Medienbranche, in einem Boot“.
Der
Esquire hob die Faust und schrie zur maßlosen
Überraschung der Anwesenden wie
am Spieß: „Rot Front! Medien den Werktätigen!“. Von den weiblichen
Holzpuppen in die Mangel genommen, erklärte er sein Verhalten durch einen
starken Kater nach einer Sauftour am Vorabend der Krisensitzung.
Als
nach seinem Entfernen aus dem abhörsicheren Sitzungsraum der
sachliche Meinungsaustausch wieder möglich wurde, nahm der Vorstand
des matrjoschka-Konzerns einstimmig den Beschluss an, Herrn Kirch,
Berlusconi, Gussinski und Beresowski Beileidsbotschaften
abzuschicken. In diesen wurde
dezent darauf verwiesen, dass die vom
Untergang bedrohten Unternehmen fester auf den Beinen stünden, wären sie
rechtzeitig eine Kooperation mit www.matrjoschka-online.de
eingegangen. Jetzt aber gibt es
leider keine Möglichkeit, ihnen unter die Arme zu greifen, da die Holzpuppen es
mit der fortschrittlichen Öffentlichkeit nicht verderben wollen.
An
die Schatzmeisterin ... wurde bei der Gelegenheit die Frage nach der Finanzlage
des eigenen Konzerns gerichtet. Sie
versicherte, dass die Bilanz in Ordnung ist: die Einkünfte gleich Null,
die Ausgaben auch. Vorsichtshalber wurde die Schatzmeisterin angewiesen, verstärkt
zu sparen. Als erste Sparmaßnahme sind die Zuwendungen an
Iwan Matrjoschkin, Esq., zu kürzen.
Obwohl ihm die Entscheidung verheimlicht werden sollte, erfuhr er sofort davon, da er am Schlüsselloch lauschte. Die Tür aufstoßend, versuchte er, die weiblichen Holzpuppen mit Androhung einer Warnstreik unter Druck zu setzen. Die einmalige Spende von fünf Euro stellte ihn ruhig. So herrscht im Konzern weiterhin Eintracht.
25.03.02
Eine Sensation: Iwan Matrjoschkin, Esq., besitzt neuerdings ein Reittier. Er behauptet, dieses von seinem Freund (Sie wissen schon) geschenkt bekommen zu haben.
Hier die Abbildung:
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Die Holzpuppen danken Ihnen!
MA T R J O S C H K A - ON L I NE. DE
INFO ÜBER UNSERE ABSTAMMUNG.
Puppe in Puppe (die Schachtelpuppe), aus Holz und bemalt , ist 101 alt geworden, aber erst jetzt gebührend gewürdigt. Das heisst, mit einem eigenen Museum in Moskau.
Ein ausgesprochen erfreuliches Ergebnis der fortschreitenden Freiheit und Demokratie in Russland. Früher wurde die Museumswürdigung nur Staatsmännern (im Lenin-Mausoleum auf dem Roten Platz) oder dem Staat zuteil (im Historischen Museum, auch auf dem Roten Platz). Jetzt endlich gibt es ein Matrjoschka-Museum. Zwar nicht auf dem Roten Platz, jedoch nicht weit davon.
Hiermit
gratulieren wir allen unseren Schwestern und Brüdern in Russland.
Allerdings ist das russische Matrjoschka-Museum nicht das einzige in der Welt. Seit vielen Jahren existiert das Matrjoschka-Haus in Andorra. Warum gerade im Zwergstaat? Weil die Andorraner keine verehrungswürdigen Staatsmänner haben. Eigentlich auch keinen richtigen Staat. Und keine richtige Staatsgeschichte, da Andorra keine Kriege führte. Glückliche Andorraner!
Aber zurück zu Russland. Obwohl die ersten verschachtelten Puppen dem Vernehmen nach in Japan hergestellt wurden, sind die echten Matrjoschkas russischer Abstammung. Alle anderen, auch die in grosser Stückzahl in Tschechien und Polen hergestellten und nach Deutschland gebrachten sind Imitate.
Mit der Zeit wandelte sich Russland, wie auch seine Holzpuppen sich wandelten. Wer konnte sich z.B. vor wenigen Jahren einen russischen Präsidenten als Holzpuppe vorstellen? Gorbatschow- Puppen, Jelzin- Puppen... Ob es bereits Putin-Puppen gibt, wollen wir besser nicht erforschen. Man weiss nie...
Die
erste Puppe russischer Herkunft stammt vom
russischen Maler Sergej Maljutin, vergleichbar z.B. mit dem deutschen
Lovis Korinth. Er machte aus einer
japanischen eine russische Puppe. In russischer Nationaltracht, mit roten
Backen, mit rotem Kopftuch, unter
dem ein dicker blonder Zopf
hervorguckt. Es drängte ihn geradezu, der Puppe einen russischen Namen zu
geben. Dunjascha?
Manjascha? Matrjona! Matrjoscha!
Matrjoschka!!! Und so hießen alle Puppen Matrjoschka.
Übrigens stammen wir, die Sie auf der Seite „www. matrjoschka-online.de“ bewundern, auch von einem russischen Maler. Von einem berühmten Aquarellisten aus Sibirien. Mehrfacher Preisträger.
..:
Im Moskauer Museum kann man unterschiedlichste Matrjoschkas sehen.
Anspruchslose, die es in fast jedem russischen Haus gibt. Aber auch sehr
aufwendige. Für gut zahlende
Kunden, meistens Ausländer.
Die
eine Puppe ist schlank und pfeilgerade, und neben ihr
eine drollige Dicke. Sie lächelt breit, während die andere mit
zusammengezogenen Brauen dreinschaut. Aber was sollen wir hier erzählen, gucken
Sie uns auf der Seite an. Hübsche Puppen, nicht wahr? Bis auf Iwan Matrjoschkin,
Esq, der hässlich ist. Dafür ist er mit Lord Robertson von Port Ellen
befreundet. Behauptet er.
Vor
der Revolution wurden besondere matrjoschkas für die Angehörigen der
Zarenfamilie hergestellt. Soviel bekannt ist, verzichteten die
kommunistischen Zaren auf das Privileg. Jetzt wurden sie selber zu matrjoschkas.
Lenin, Stalin, Chrustschow und Breshnew.
Übrigens.
Mit der heutigen Technik kann eine Puppe 20
bis 50 Einlegepuppen beherbergen. Im Museum gibt es eine mit 100 Puppen drinnen. Sie wird gehütet wie die
Zarenkrone.
Jetzt,
wo wir unser eigenes Stammhaus haben, kann jeder, ob ein Moskauer oder ein
Fremder, hinein und die ausgestellten Puppen mit uns vergleichen. Soll
er: Wir fürchten keinen Vergleich.